Saarländische Pflegegesellschaft zum „Tag der Pflege“
Die Saarländische Pflegegesellschaft (SPG) fordert anlässlich des „Tages der Pflege“ am 12. Mai von der saarländischen Landesregierung verstärkte Anstrengungen zur Steigerung der Ausbildung in der Pflege. „Der aktuelle Rückgang der Ausbildungszahlen sowohl in der dreijährigen Pflegefachausbildung als auch in der zweijährigen Pflegeassistenzausbildung im Saarland erfüllt die SPG mit Sorge“, sagte der Vorsitzende der SPG, Holger Wilhelm in einem Pressegespräch am 11. Mai im Seniorenheim Höcherberg in Bexbach.
In der generalistischen Pflegeausbildung ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent zurückgegangen. Dieser Rückgang betrifft sowohl die Altenhilfeeinrichtungen als auch die Krankenhäuser. Die Zahl der in der Pflegeassistenzausbildung zum 1. Oktober 2022 von den Einrichtungen der Altenhilfe neu abgeschlossenen Verträge ist gegenüber dem Vorjahr sogar um 18,5 Prozent zurückgegangen.
Angesichts des weiter steigenden Bedarfs an Pflegekräften sind nach Überzeugung der SPG von allen Verantwortlichen verstärkte Anstrengungen notwendig, um auch künftig die Versorgung pflege-
bedürftiger Menschen sicherstellen zu können. Die SPG sei bereit, gemeinsam mit allen Akteuren Strategien zur Steigerung der Auszubildendenzahlen in der Pflegeausbildung zu entwickeln. „Sowohl bei der dreijährigen Pflegefachausbildung als auch bei der zweijährigen Pflegeassistenzausbildung handelt es sich um attraktive Ausbildungsberufe mit allerbesten Zukunftsaussichten“, betonte Wilhelm. Bereits während ihrer Ausbildung erhielten die Azubis eine sehr hohe Vergütung, die an der Spitze aller Ausbildungsberufe liege. Für die Pflegeassistentinnen- und -assistenten eröffne sich nach Abschluss ihrer zweijährigen Ausbildung die Möglichkeit, in die Pflegefachausbildung durchzusteigen. „Aber auch für diejenigen Pflegeassistenten, die direkt nach der Ausbildung in der Pflege arbeiten möchten, gebe es vielfältige Einsatzmöglichkeiten, sowohl in den Stationären Altenhilfeeinrichtungen als auch in den Ambulanten Diensten.
Kritisch sieht die SPG den Boom an Leiharbeit in der Pflege. „Der Einsatz von Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmern ist dort gerechtfertigt, wo als Folge kurzfristiger Personalengpässe die Versorgung der Pflegebedürftigen gefährdet ist“, sagte Wilhelm. „Dauerhaft trägt Leiharbeit jedoch zu einer Verschärfung des Problems
bei.“ Er hat festgestellt, dass Pflegekräfte von den Leiharbeitsfirmen abgeworben werden. „Die Arbeit bei einer Leiharbeitsfirma wird mit Vorteilen beworben: höhere Löhne, geregelte Arbeitszeiten, keine anstrengenden Spät-, Nacht- und Wochenenddienste. Und dies geht alles zu Lasten der Stammbelegschaft und der Teams“, sagte Wilhelm.
Diese Situation führe zur Berufsflucht und einer weiteren Verschärfung der Personalsituation. Zudem werde die wirtschaftliche Stabilität der Trägerlandschaft gefährdet. Die SPG fordert daher von der Politik, dass sie den Einsatz von Leiharbeitnehmern in der Pflege begrenzt.
Dr. Jürgen Stenger, Geschäftsführer der Pflegegesellschaft, wies auf das Pflegeportal Saar hin, dass die SPG in Zusammenarbeit mit der Landesregierung verwirklicht hat. „Freie Plätze in der Tages-, Kurzzeit- und in der Langzeitpflege sind dort einfach zu finden“, sagte Stenger. Zu finden seien auch alle ambulanten Pflegedienste mit Kontaktadressen. Außerdem gebe es Informationen zur Pflege und zu wichtigen Beratungsstellen im Saarland:
Hintergrund:
Der „Tag der Pflege“ am 12. Mai soll an den Geburtstag von Florence Nightingale 1820 erinnern, die als Begründerin der
modernen westlichen Krankenpflege gilt. Rund um den Aktionstag finden weltweit Aktionen statt, um auf die Situation der Pflege aufmerksam zu machen.
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