Der Beschluss des saarländischen Sozialministeriums, künftig einen umfassenden „Pflegeinfrastrukturbericht“ zu erstellen, wird von der Saarländischen Pflegegesellschaft ausdrücklich begrüßt. Allerdings erwarte man auch konkrete Maßnahmen hinsichtlich möglicher Versorgungslücken und bereits bekannter Schnittstellenprobleme.
Hintergrund:
Im Rahmen seiner Verantwortung für die Planung der pflegerischen Infrastruktur gemäß § 9 SGB XI hat das Saarland in den vergangenen Jahren einen Landespflegeplan erstellt und alle fünf Jahre fortgeschrieben; die letzte Fortschreibung erfolgte für die Jahre 2013 bis 2017.
Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass der Landespflegeplan in der Vergangenheit faktisch keine steuernde Wirkung entfalten konnte und darüber hinaus der Informationsgehalt sehr gering war, hat das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit beschlossen, den Landespflegeplan nicht weiter fortzuschreiben. Stattdessen soll ein umfassenden „Pflegeinfrastrukturbericht“ zu erstellt werden. Über den bisherigen Landespflegeplan hinausgehend, soll dieser Pflegeinfrastrukturbericht auch die ambulante Versorgung umfassen und darüber hinaus qualitative Aussagen über den künftigen Personalbedarf der Pflegeeinrichtungen treffen.
Grundlage für den Pflegeinfrastrukturbericht bilden Zahlen, Daten und Fakten, welche vom „Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung – dip“ unter Leitung von Prof. Isfort im Auftrag des Ministeriums erhoben werden. Hierzu hat das dip einen Fragebogen für die Voll- und Teilstationären Pflegeeinrichtungen sowie für die Ambulanten Dienste erstellt und mit der SPG abgestimmt. Die (Online-)Befragung startete am 20. März 2023 und soll am 21. April
2023 abgeschlossen sein.
Empfehlung der SPG
Der Vorstand der SPG hat die Thematik in seiner Sitzung vom 23. März 2023 erörtert und einstimmig empfohlen, dass sich die von den Mitgliedsverbänden vertretenen Voll- und Teilstationären Altenhilfeeinrichtungen sowie Ambulanten Dienste an der Erhebung beteiligen. Der Vorstand der SPG begrüßt grundsätzlich die Erhebung qualifizierter Zahlen,
Daten und Fakten zur pflegerischen Infrastruktur im Saarland; insbesondere die angestrebten Aussagen über mögliche künftige Personalengpässe sowie die angestrebte Identifizierung eventueller „weißer Flecken“ in der pflegerischen Versorgung sind nach Überzeugung des SPG-Vorstands für die pflegepolitische Diskussion im Saarland von hoher Relevanz.
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